Fledermausbiotop wird errichtet

Aus dem ehemaligen, französischen Schießplatz wird vom Naturschutzverband Südpfalz (NVS) ein Fledermausbiotop mit Winterquartier errichtet. Mitglieder der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen Insheim unterstützen dieses tolle Projekt gerne durch ihre Mitarbeit.

Auf Vorschlag von Edgar Schlee im Jahr 2005, den Zielzonengang in ein Winterquartier für Fledermäuse umzubauen, wurde nun durch den Umbau der alten Anlage zu Fledermausquartieren eine dauerhafte Symbiose zwischen Verkehrssicherung und Artenschutz gefunden. Zuerst wurde von der Gemeinde Insheim dort ein Gewerbegebiet intendiert. Erst im Oktober 2016 hat der Gemeinderat das Fledermausbiotop genehmigt, dessen Förderung von Umweltministerin Ulrike Höfken (Bündnis 90/Die Grünen) 2018 bestätigt wurde.

Fledermäuse stehen unter Naturschutz, seit den 1950er Jahren sind die Fledermausbestände dramatisch zurückgegangen. Viele Fledermausarten stehen auf der Roten Liste gefährdeter Tiere Deutschlands. Manche sind vom Aussterben bedroht. Die Tiere stoßen zwar kaum auf natürliche Feinde, aber sie kämpfen mit den für sie negativen Folgen einer intensiven Land- und Forstwirtschaft sowie der Vernichtung ihrer natürlichen Lebensräume durch den Menschen: Viele ihrer traditionellen Quartiere wurden zerstört und Nahrungsquellen reduziert. Alte Bauten wurden abgerissen, Dachböden von Häusern und Kirchtürmen wurden gedämmt, Keller ausgebaut oder abgedichtet, hohle Baumstämme, Stein- und Holzhaufen gibt es viel zu wenige. Hausbesitzer können stattdessen Fledermauskästen anbringen. Über das Jahr hinweg benötigen Fledermäuse unterschiedliche Unterkünfte, welche trocken, ruhig und windgeschützt sein müssen: einen Paarungstreffpunkt, eine „Wochenstube“ zur Jungenaufzucht sowie ein frostsicheres Winterquartier. Fledermäuse schlafen im Sommer tagsüber – im Winter halten sie Winterschlaf. Da unsere industrialisierte Landwirtschaft Insekten immer weniger Lebensraum bietet, der Einsatz von Pestiziden Insekten zudem vergiftet, finden Fledermäuse immer weniger Beute. Auch ihre fehlende Nahrungsquelle gefährdet den Bestand der Tiere. Fressen Fledermäuse mit Chemikalien und Pestiziden angereicherte Insekten, schwächt dies zudem sie selbst und ihren Nachwuchs.

Vom Fledermausschutz profitieren viele weitere Arten in Flora und Fauna. Sie dezimieren den Bestand der Stechmücken und Stubenfliegen und fressen schädliche Käfer, die Pflanzen und Baumbestände zerstören. Auch Bauern und Landwirte profitieren damit von hohen Fledermausbeständen.

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