Lebensturm erneuert und versetzt: Artenschutz auf einem Quadratmeter.

Da das Grundstück, auf dem unser alter Lebensturm stand, veräußert wurde, mussten wir den Lebensturm am Radweg Richtung Impflingen um einige Meter nach Westen verlegen.

Alle angebrachten Objekte wurden auf einem Anhänger zwischengelagert. Zuerst einmal haben wir die Sandsteine sowie das Holz 4 Meter weiter transportiert. Den leeren Lebensturm hob dann Christian Bender mit seinem Bagger an und ließ ihn danach an dem dafür vorgesehenen neuen Platz vorsichtig in die vorbereiteten Löcher wieder ab. Danach bauten wir in mühsamer Handarbeit alles wieder am „alten“ Lebensturm auf. Trotz aller mühseligen Arbeiten ist es eine gelungene Aktion! Der Lebensturm wird vielen verschiedenen Kleintieren Unterschlupf bieten.

Einige Lebensräume sind in unseren „aufgeräumten“ Landschaften, Parks und Gärten verloren gegangen. Vielen heimischen Tier –und Pflanzenarten ist dadurch die Lebensgrundlage entzogen. Mit dem Bau eines Lebensturmes helfen wir einer Vielzahl an Arten! Ideale Standplätze sind Hausgärten, umgrenzte Grundstücke, Streuobstwiesen oder Freizeitgelände. Der finanzielle Aufwand zum Bau eines Lebensturmes ist gering. So kann jeder seinen Beitrag zum Naturschutz leisten.

Der Turm besteht aus vier Eckpfosten, die am günstigsten z.B. aus haltbarem Edelkastanienholz bestehen sollten. Die Pfosten werden auf mehreren Etagen mit einfachen Latten oder Halbhölzern zu einem quadratischen Turm fixiert und anschließend bestückt.

Baukomponenten unseres Lebensturms:

1. Halbhöhlenbrüter-Niströhre z. B. für Gartenrotschwanz oder Feldsperling;

2. Meisenbrutkasten für Blaumeise (Ausrichtung: Südosten);

3. Nisthilfe für Fledermäuse;

4. Nistblöcke aus Hartholz für Wildbienen (Ausrichtung Süden);

5. a. Holzkiste mit Holzstängeln als Wildbienen-Nistgelegenheit;

5. b. Holzkiste mit Weizenstroh als Unterschlupf für Florfliege;

6. Tonblumentopf mit Holzwolle-Füllung für Ohrenkneifer und Käfer;

7. Totholz als Lebensraum für Holzbiene und Käfer bzw. als Baumaterial für Wespen und Hornnissen;

8. Laubhaufen als Igel-Unterschlupf;

9. Standort für Hummel-Nistkasten;

10. Bündel aus markhaltigen Pflanzenstängeln für Wildbienen;

Alle Zwischenräume werden mit Geäst ausgefüllt und bieten so weiteren Tieren Unterschlupf- und

Nistmöglichkeiten.

(Eh – Da-Flächen-Gruppe)

Weitere Informationen:

https://www.nabu-heidewald.de/projekte/lebensturm/